Eẏn bla farwen

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Rezept für blaue Farbe.

Überlieferung

Dieses Rezept für blaue Farbe ist Teil der Rezeptsammlung 'Was du verwen wilt von sîden oder zendel'[1], die in den Handschriften Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], auf fol. 237va-259vb, und Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3, auf fol. 338ra-357va, überliefert ist. In der Salzburger Handschrift erscheint dieses Rezept als 67, im Kodes Berlebung als 65. Rezept dieser Sammlung als eines der Rezepte des Abschnittes Wie man alle farwen machen solle vff berment, pappier, tuch, leder, holcz vnd stein.[2] Den Titel des Rezeptes habe ich der Salzburger Handschrift entnommen.
Diesem Rezept voran geht in beiden Handschriften das Rezept Ein golt wasser und folgt das Rezept Ein saff grün.

Text

Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3, fol. 343rb

Rheinfränkisch (Speyer ?), 3. Viertel 15. Jahrhundert[3]

Diplomatische Transkription

Eyn bla farwen
Bla farwe ſol ma<n> te<m>pereren mit
mit gum<m>ẏ waſſer vnd ein wenig
ʒucker kandit oder honig zweẏ
dropfelin in ein hefelin vol ⁊c<etera>

Leseversion

Eyn bla farwers
Bla farwe sol man tempereren mit mit gummẏ wasser vnd ein wenig zucker kandit oder honig, zweẏ dropfelin in ein hefelin vol etc.

Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], fol. 243v

Rheinfränkisch, Rhein-Main-Gebiet, 3. Viertel 15. Jahrhundert [4]

Diplomatische Transkription

Eyn bla farbe
Bla farbe ſol man tempe-
rieren mit gu<m>mi waſʒer
vnd einwenig ʒucker
candit oder honig ij dropfelin
in ey<n> hevelin vol

Leseversion

Eyn bla farbe
Bla farbe sol man temperieren mit gummi waszer vnd einwenig zucker candit oder honig, ij dropfelin in eyn hevelin vol.

Fußnote

  1. Vg. zu diesem Text: Gundolf Keil, 'Was du verwen wilt von sîden oder zendel', in: ²VL 10 (1999), Sp. 770f.
    Werner Dressendorfer, Gundolf Keil und Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Älterer deutscher 'Macer' - Ortolf von Baierland 'Arzneibuch' - 'Herbar' des Bernhard von Breidenbach - Färber- und Maler-Rezepte. Die oberrheinische medizinische Sammelhandschrift des Kodex Berleburg: Berleburg, Fürstlich Sayn-Wittgenstein'sche Bibliothek, Cod. RT 2/6, Farbmikrofiche-Edition, Einführung zu den Texten, Beschreibung der Pflanzenabbildungen und der Handschriften (Codices illluminati medii aevi 13), München 1991, S. 31-35. [online]
  2. Salzburg, Universitätsbibl., Cod. M III 3, fol. 342ra.
    Vgl. auch Kodex Berleburg [ehemals Bad Berleburg, Sayn-Wittgensteinsche Schloßbibl., Ms. RT 2/6], fol. 242va.
  3. Anna Jungreithmayr unter Mitarbeit von Josef Feldner und Peter H. Pascher, Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Universitätsbibliothek Salzburg (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 196; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters III,2), Wien 1988, S. 193-209. [online]
  4. Werner Dressendorfer, Gundolf Keil und Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Älterer deutscher 'Macer' - Ortolf von Baierland 'Arzneibuch' - 'Herbar' des Bernhard von Breidenbach - Färber- und Maler-Rezepte. Die oberrheinische medizinische Sammelhandschrift des Kodex Berleburg: Berleburg, Fürstlich Sayn-Wittgenstein'sche Bibliothek, Cod. RT 2/6, Farbmikrofiche-Edition, Einführung zu den Texten, Beschreibung der Pflanzenabbildungen und der Handschriften (Codices illluminati medii aevi 13), München 1991, S. 9f. [online]


Josephine Odendahl & Isabelle Schiffer & Nadin Bruns